Heute vor genau zwei Jahren wurden die Start- und Landebahnen des Flughafens London-Gatwick wegen anhaltender Drohnensichtungen für mehr als 30 Stunden gesperrtÜber 1.000 Flüge wurden gestrichenen, 14.000 Passagiere waren betroffenÖkonomen schätzen die Verluste der Fluggesellschaften auf 50 Millionen Pfund (ca. 55,5 Millionen Euro), die des Flughafens Gatwick auf 1,4 Millionen Pfund (ca. 1,6 Millionen Euro).  
 
Samira Shakle von der britischen Tageszeitung The Guardian schreibt in einem aktuellen Artikel: „Der Vorfall in Gatwick war das erste Mal, dass ein großer Flughafen durch Drohnen lahmgelegt wurde, und er förderte tiefe kulturelle Ängste zutage - von der Bedrohung durch Terrorismus und unkonventionelle Angriffe durch feindliche Staaten bis hin zu unserer Angst vor neuen Technologien.“ 

Das Rätsel um Gatwick ist bis heute ungelöst 

Bis heute ist nicht geklärt, wer für die historische, auch als Dronegate bezeichnete Schließung des Flughafens Gatwick in jenem Dezember verantwortlich warShakel berichtet, dass die Polizei an 1.200 Türen geklopft, 222 Zeugenaussagen aufgenommen und 96 Personen identifiziert hat. Die Untersuchung dauerte 18 Monate, beschäftigte fünf verschiedene Einheiten und kostete die britische Regierung über 800.000 Pfund (fast 900.000 Euro).   

Britische Regierung führte 2019 Standards für Drohnen-Detektionssysteme ein 

Während die Gatwick-Ermittler nach Antworten suchten, wurden die britischen Regierungsbehörden aktiv, um kritische Infrastrukturen im ganzen Land vor ähnlichen Vorfällen zu schützen. Im Jahr 2019 hat das britische Centre for the Protection of National Infrastructure (CPNI) einen Teststandard für die Drohnen-Erkennung eingeführt. Ein Jahr nach dem Shutdown von Gatwick, im Dezember 2019, zertifizierte das CPNI die ersten Drohnen-Detektionstechnologiendarunter das DroneTracker-System von Dedroneund es wurde mit dem Aufbau von Luftraum-Sicherheitsprogrammen an britischen Flughäfen begonnen.   

Drohnen-Störungen gehen weiter  

Im Jahr 2020 verzeichneten alle Flughäfen wegen der Corona-Pandemie massive Rückgänge im Passagierverkehr. Doch die Probleme mit den Drohnen bliebenWeltweit kamen Drohnen Monat für Monat Flugzeugen gefährlich nahe, auch in Deutschland. Laut einer Pressemitteilung der Deutschen Flugsicherung (DFS) aus dem November dieses Jahres wurden seit 2015 weit über 500 Flugverkehrs-Behinderungen durch Drohnen an deutschen Flughäfen gezählt, mit zunehmender Tendenz.  

Fünf britische Flughäfen nutzen bereits das Dedrone-System 
Newcastle-Airport

Dedrone schützt bereits fünf Flughäfen in Großbritannien, darunter auch den Flughafen Newcastle International. Die Verantwortlichen erhalten rund um die Uhr Informationen zu Drohnenaktivitäten im Flughafenbereich, einschließlich Daten wie Drohnentyp, Position, Flugzeit und Flugdauer. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse hat der Flughafen Newcastle eine Reihe von Sicherheitsprotokollen erstellt, um Passagiere und Fluggesellschaften vor Drohnen zu schützen.  

Das Rätsel um die Verantwortlichen von „Drone Gate“ ist auch nach zwei Jahren Ermittlung nicht gelöst, und Drohnen werden weiterhin den Luftraum von Flughäfen verletzen, ungeachtet der geltenden Gesetze. Den Luftraum von Flughäfen vor Drohnen zu schützen ist eine komplexe, schwierige Aufgabe.  Dedrone arbeitet kontinuierlich daran, die bestmögliche Lösung bereitzustellen.   

Susan Friedberg

Über den Autor

Susan ist eine passionierte Autorin, die sich seit vielen Jahren mit der Entwicklung der Drohnen- und Luftraumsicherheits-Industrie beschäftigt.

Susan Friedberg

susan.friedberg@dedrone.com

Ursprünglich veröffentlicht am 18. Dez. 2020, aktualisiert am 22. Apr. 2024