Immer häufiger kommt es zu gefährlichen Begegnungen von Flugzeugen mit Hobbydrohnen. Dabei könnte eine Drohne im Triebwerk eine Katastrophe verursachen.

Der jüngste Zwischenfall ereignete sich am vergangenen Sonntag über dem Newark International Airport, USA: Vier Crews entdeckten unabhängig voneinander eine Drohne ganz in der Nähe ihrer Flugzeuge. Nur eine Woche zuvor berichtete ein Pilot von einer Drohne über dem New Yorker Flughafen JFK. Am 20. Juli schrammte eine Hobby-Drohne gerade einmal 100 Meter an einer Lufthansa-Maschine vorbei, die sich im Landeanflug auf den Flughafen der polnischen Hauptstadt Warschau befand. Auch über Europas größtem Flughafen London Heathrow wurde Ende Juni eine Drohne gesichtet. Eine Kollision blieb bisher glücklicherweise aus, aber die Gefahr wird mit jeder verkauften Drohne größer.

Drohnen behindern Rettungskräfte

Verheerende Auswirkungen hatten unerlaubte Drohnen-Flüge bereits in anderen Szenarien: In Kanada mussten Anfang August Löschhubschrauber während eines Waldbrandes am Boden bleiben, weil sensationslüsterne Hobbypiloten mit ihren Minifliegern den Himmel unsicher machten. Und im Juli gingen auf einem Highway in Kalifornien mehr als 20 Autos in Flammen auf, weil Drohnen die Einsatzkräfte behinderten.

"Wir brauchen eine Aerial Firewall"

Die Sicherheitsbehörden stehen dem „Dichtestress“ am Himmel bisher ratlos gegenüber. Die britische Regierung hat im Juli eine Kampagne gestartet, die Drohnenpiloten stärker über die Gefahren für den Luftverkehr aufklären sollen. „Aufklärung, verschärfte Regeln und von den Herstellern einprogrammierte so genannte No-Fly-Zones sind wichtige Schritte. Trotzdem handelt es sich dabei um kooperative Systeme, die leicht ausgehebelt werden können“, gibt  Dedrone-Geschäftsführer Jörg Lamprecht zu bedenken. „Unserer Meinung nach brauchen wir daher vor allem eine technische Lösung. Drohnen müssen rechtzeitig erkannt werden, damit anschließend weitere Maßnahmen eingeleitet werden können. Es geht darum, ein Kontrollsystem für den bisher unkontrollierten unteren Luftraum zu installieren, eine Art Aerial Firewall, die die ‚bösen‘ Drohnen draußen hält und nur die ‚guten‘ Drohnen, die beispielsweise Flugzeuge inspizieren, durchlässt.“  

Quellen: WiWo, Spiegel Online, heise online

Friederike Nielsen

Über den Autor

Friederike hat die Entwicklung von Dedrone zum Key Player in der Luftraumsicherheits-Technologie von Anfang an mit begleitet.

Friederike Nielsen

friederike.nielsen@dedrone.com

Ursprünglich veröffentlicht am 10. Aug. 2015, aktualisiert am 15. Apr. 2024