Flughäfen, Amtsgebäude, Gefängnisse – es gibt zahlreiche Gebäude, die besonderen Schutz brauchen. Durch Drohnen kommt die Gefahr immer mehr auch aus der Luft.  Aus der Abwehr dieser neuen Gefahren hat Dr. Ingo Seebach eine Geschäftsidee gemacht und gemeinsam mit Jörg Lamprecht das Drohnenabwehr-Startup Dedrone gegründet. Mit an Bord ist u.a. der Venture Capital-Geber und BVK-Mitglied Target Partners. Auf Einladung des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) e.V. besuchte am Freitag, den 8. September 2017, der hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer MdL das Kassler Start-Up und informierte sich über die Entwicklungen des jungen Technologie-Unternehmens.

„Die Erfolgsgeschichte von Dedrone zeigt, welche Innovationskraft von jungen Start-Ups ausgehen kann. Damit leisten sie einen Beitrag zur Stärkung unserer Wirtschaft. Deswegen wollen wir ein bestmögliches Umfeld für Gründerinnen und Gründer. Dazu gehört ein hinreichendes Angebot an Wagniskapital genauso wie eine stärkere Forschungsförderung, für die ich mich schon lange stark mache. Diese muss insbesondere die Belange von kleinen und mittleren, aber aufstrebenden Unternehmen in den Blick nehmen“, so Schäfer.  

„Die Idee zu Dedrone kam mir im September 2013, als eine Spielzeugdrohne bei einer Veranstaltung vor die Füße von Angela Merkel stürzte. Da wurde mir klar, dass wir eine Technologie zum Schutz vor zivilen Drohnen brauchen. Sechs Monate später starteten wir mit Dedrone“, erinnert sich Seebach. Der entwickelte DroneTracker überwacht und warnt in Echtzeit vor kriminellen unbemannten Flugobjekten. 2014 beteiligte sich Target Partners mit 2,7 Millionen Euro an dem Unternehmen. „Dank Target Partners konnten wir schnell wachsen, weitere Investoren in den USA gewinnen und damit vor allem auf dem großen US-Markt expandieren.“ Heute hat Dedrone seinen Hauptsitz in San Francisco, Entwicklung und Produktion befinden sich weiterhin in Kassel. Neben dem Seed Investor Target Partners sind zwei namhafte US Venture Capital Fonds und Serial Entrepreneurs an dem Jungunternehmen beteiligt.

„Dedrone war eines der ersten Unternehmen weltweit, das eine Technologie zur Detektion kommerzieller Drohnen entwickelt hat und gehört damit zu den Innovations- und Technologieführern in diesem Bereich. Wir unterstützen Dedrone dabei, ein internationales Vertriebsnetz aufzubauen und den DroneTracker weiterzuentwickeln“, erklärt Waldemar Jantz, Target Partners. Die Münchener Venture Capital-Gesellschaft beteiligt sich an technologieorientierten Jungunternehmen in der Frühphase und verfügt über ein Volumen von 300 Millionen Euro.

Mit Venture Capital wurden in Deutschland allein im vergangenen Jahr ca. 1 Milliarde Euro in knapp 600 Startups investiert. „Eine herkömmliche Bankfinanzierung scheidet mangels erforderlicher Sicherheiten für Gründerinnen und Gründer meistens aus. Wagniskapital ist deshalb oft die einzige Möglichkeit für Jungunternehmer, ihre innovativen Ideen erfolgreich zu realisieren. Venture Capital-Gesellschaften orientieren sich vor allem an dem Entwicklungspotenzial. Wie erfolgreich dies genutzt werden kann, zeigt zum Beispiel das Startup Dedrone“, sagt Ulrike Hinrichs, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK. Sie fügt hinzu, dass die Venture Capital-Gesellschaften in Deutschland jedoch bessere Rahmenbedingungen benötigen. „Europaweit befinden wir uns nicht auf Augenhöhe mit zum Beispiel Skandinavien oder Großbritannien. Insbesondere muss es darum gehen, mehr Kapital institutioneller Investoren für die Anlageklasse Wagniskapital zu gewinnen. Mit neuen Anreizen kann die Politik auch hierfür einen wichtigen Beitrag leisten“, so Hinrichs weiter.

Friederike Nielsen

Über den Autor

Friederike hat die Entwicklung von Dedrone zum Key Player in der Luftraumsicherheits-Technologie von Anfang an mit begleitet.

Friederike Nielsen

friederike.nielsen@dedrone.com

Ursprünglich veröffentlicht am 15. Sep. 2017, aktualisiert am 22. Apr. 2024